weinheim: klassenkampf reloaded?
heute mal wieder ein paar infos aus dem schönen weinheim. einige von euch wissen schon, dass mein städtchen über 42.000 einwohner hat und über einen hohen freizeitwert verfügt. heute geht es allerdings leider um eher unerfreuliche entwicklungen.
weinheims größter arbeitgeber ist der familienkonzern freudenberg. den kennt kaum einer, aber jeder nutzt seine produkte. ob die dichtungsringe in waschmaschinen oder geschirrspülern, ob vileda-tücher, die vliseline-einlagen in teuren sakkos oder die ölfilter im auto. außerdem sind die kunststoffbodenbeläge in deutschen flughäfen und zügen auch von freudenberg. um den ganzen kram herzustellen, arbeiten im weinheimer stammwerk gegenwärtig rund 6.000 menschen. noch. die unternehmensleitung will aber ganz offensichtlich weiter "verschlanken". ganz offiziell heißt es, nur noch das "kerngeschäft" (in einem mischkonzern???) solle in weinheim bleiben. welches das ist, wird allerdings nicht mitgeteilt.
schon im letzten jahr wurden erste "testballons" abgelassen. die werklogistik wurde verkauft und die neue "fremdfirma" dann ohne aufträge im regen stehen gelassen. im sommer wird sie dicht gemacht, 50 leute arbeitslos.
dann wurde angekündigt, im bereich vliesstoffe 350 leute zu feuern. nach monatelangem trara von betriebsrat und belegschaft sind es nun "nur" 100, die ihren job verlieren. als diese woche die "benachrichtigungen" kamen, wurde ein teil der leute mit taxis und krankewagen vom werksgelände geschafft.
und jetzt geht die konzernleitung richtig ran. im letzten jahr verkündete sie den 1.000 mitarbeitern des bereichs bausysteme, dass sie entweder mindestens 5,5 millionen euro nettogewinn erwirtschaften muss oder verkauft wird. ist nicht nett, aber der bereich brachte es dann sogar auf 8,5 millionen. scheint die chefs aber nicht zu interessieren. der bereich soll an einen konkurrenten verscherbelt werden. das bedeutet mittelfristig das vollständige aus für die weinheimer bodenbelagsproduktion. und weitere 1.000 erwerbslose.
die arbeiter fühlen sich verschaukelt. heute nachmittag wird es eine betriebsversammlung geben. die stimmung bei der belegschaft ist (vorsichtig formuliert) gereizt. freitag früh geht es wohl gleich weiter und es werden vor den werkstoren stimmungsvolle flugblätter verteilt. ich glaub, ich geh da mal hin und bring den jungs mal ein bisschen kaffee vorbei. es soll ja stürmisch werden.
weinheims größter arbeitgeber ist der familienkonzern freudenberg. den kennt kaum einer, aber jeder nutzt seine produkte. ob die dichtungsringe in waschmaschinen oder geschirrspülern, ob vileda-tücher, die vliseline-einlagen in teuren sakkos oder die ölfilter im auto. außerdem sind die kunststoffbodenbeläge in deutschen flughäfen und zügen auch von freudenberg. um den ganzen kram herzustellen, arbeiten im weinheimer stammwerk gegenwärtig rund 6.000 menschen. noch. die unternehmensleitung will aber ganz offensichtlich weiter "verschlanken". ganz offiziell heißt es, nur noch das "kerngeschäft" (in einem mischkonzern???) solle in weinheim bleiben. welches das ist, wird allerdings nicht mitgeteilt.
schon im letzten jahr wurden erste "testballons" abgelassen. die werklogistik wurde verkauft und die neue "fremdfirma" dann ohne aufträge im regen stehen gelassen. im sommer wird sie dicht gemacht, 50 leute arbeitslos.
dann wurde angekündigt, im bereich vliesstoffe 350 leute zu feuern. nach monatelangem trara von betriebsrat und belegschaft sind es nun "nur" 100, die ihren job verlieren. als diese woche die "benachrichtigungen" kamen, wurde ein teil der leute mit taxis und krankewagen vom werksgelände geschafft.
und jetzt geht die konzernleitung richtig ran. im letzten jahr verkündete sie den 1.000 mitarbeitern des bereichs bausysteme, dass sie entweder mindestens 5,5 millionen euro nettogewinn erwirtschaften muss oder verkauft wird. ist nicht nett, aber der bereich brachte es dann sogar auf 8,5 millionen. scheint die chefs aber nicht zu interessieren. der bereich soll an einen konkurrenten verscherbelt werden. das bedeutet mittelfristig das vollständige aus für die weinheimer bodenbelagsproduktion. und weitere 1.000 erwerbslose.
die arbeiter fühlen sich verschaukelt. heute nachmittag wird es eine betriebsversammlung geben. die stimmung bei der belegschaft ist (vorsichtig formuliert) gereizt. freitag früh geht es wohl gleich weiter und es werden vor den werkstoren stimmungsvolle flugblätter verteilt. ich glaub, ich geh da mal hin und bring den jungs mal ein bisschen kaffee vorbei. es soll ja stürmisch werden.
darkrond - 18. Jan, 02:55
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Opa (Gast) - 19. Jan, 07:33
Gewissenloses Unternehmertum. Und dann regen sich viele auf, wenn ein Politiker mal von Heuschrecken redet.
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