die wiege der nation
mein chef bietet in diesem semester ein seminar über die literatur des vormärz an. im rahmen dieses seminars hat er auch einen ausflug geplant, nämlich zum hambacher schloss. ich besuche zwar nicht dieses seminar, aber auf diesen ausflug hatte ich schon lust. immerhin war ich noch nie an der "wiege der deutschen nation". kann also nur lehrreich werden. also fanden sich gestern rund 30 germanisten auf dem heidelberger karlsplatz ein, um mit einem reisebus in die plalz nach neustadt an der weinstraße zu fahren. das dauerte zwar doppelt so lange wie mit der s-bahn, weil der busfahrer kein guter kartenleser war, aber das war nicht weiter schlimm, kamen wir so doch auch noch zu einem blick auf den schönen alten speyerer dom, der an der wegstrecke lag.warum gilt das hambacher schloß eigentlich als "wiege der nation"? der grund klingt banal: 1832 gab es dort eine große party. beim hambacher fest kamen rund 30.000 leute von überall her. und das war nicht so nett wie heute, wo man sich in den zug oder bus setzt, sondern mit pferdewagen oder zu fuß ging es damals von landau, jena oder breslau los, um bei diesem fest dabei sein zu können. wie bei den frühen ausgaben der loveparade liebe und frieden gefordert wurden, so hatten auch die party people von neustadt damals eine message, und die lautete: ein freies und geeintes deutschland muss her! und nicht nur das. es sollte ein deutschland in einem friedlichen gemeinsamen europa sein. holla, war das revolutionär damals. zumal wenn man bedenkt, wie zersplittert der deutschsprachige raum war in allerlei könig-, fürsten- und herzogtümer, die kaum durch demokratie, dafür aber umso mehr durch absolutistische monarchien geprägt waren. so haben am 27. mai 1832 zehntausende leute getrommelt und gesungen und sich kluge reden über einheit und freiheit und brüderlichkeit angehört und gefuttert und getrunken und gefeiert.
ich find das schön, dass die "wiege der nation" eine riesige party gewesen ist. das haben wir dann im kleinen rahmen auch gemacht. nach der besichtigung des hambacher schlosses und der darin befindlichen ausstellung sind wir den berg runter nach neustadt gefahren und haben auf einem weingut noch ein paar stunden fleißig gezecht. und der höhepunkt war, als wir alle gut einen im tee hatten und anfingen, das hecker-lied und andere klassiker der 48er revolution zu
darkrond - 2. Jul, 13:11
  
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heute geht's nach erfurt. in der hauptstadt des freistaates thüringen darf ich mich in der engelsburg (!) auf ein podium setzen. die jugendgruppe "rotstift" will über drogenpolitik diskutieren. neben mir sitzt ein herr von der thüringer koordinationsstelle suchtprävention und ein herr vom drogendezernat der erfurter polizei. da bin ich mal gespannt, wie das wird. und hinterher machen wird hoffentlich wieder einen kleinen stadtpaziergang über den anger und die krämerbrücke. erfurts innenstadt sieht bei nacht einfach hinreißend aus mit den unwirklich illuminierten bauten aus acht jahrhunderten. ich freu mich drauf.
dieses wochenende geht es nach offenbach am main. dort findet ein bundesweites treffen der drogenpolitiker der linkspartei statt. ansonsten werden wir von offenbach vermutlich nicht viel zu sehen bekommen. aber dafür wird der samstag abend im benachbarten frankfurt am main sicherlich sehr partylastig. sehr schön. vorher allerdings wird der tag mit viel arbeit angefüllt sein. debatten um drogenpolitische konzepte, inhaltliche absprachen im vorfeld der vielen diesjährigen wahlen, vorbereitung diverser aktivitäten und mehr stehen auf dem programm. puh... viel zu tun. aber ich freu mich drauf.
 ich muss los. um 11 fährt mein zug. heute geht es in die friedensstadt osnabrück. die kollegen der dortigen wasg haben mich eingeladen. sie veranstalten an diesem wochenende den ersten "osnabrücker drogentag". neben therapeuten, polizisten, sozialarbeitern und juristen werde ich dort aus der perspektive eines drogenpolitikers sprechen. bin mal gespannt, wie es wird. für kontroverse debatten scheint schonmal gesorgt zu sein. zumindest war ich noch nie in osnabrück. mal sehen, ob es eine reise wert ist.
 fluppe und biering aus dem fernen cottbus haben eine woche ferien gemacht bei mir und sigsegvs programmierer. sie haben selbstverständlich eine stadtführung bekommen. sehr chillig war z.b. der spaziergang durch den weinheimer exotenwald. irgend ein alter graf meinte vor 140 jahren, er müsse statt münzen und briefmarken lieber gehölze aus aller welt sammeln, und so bekam weinheim zum schlosspark noch eine weitere seiner schönsten sehenswürdigkeiten hinzu. da die photos dieser woche auf einer schönen altmodischen kleinbildkamera gemacht wurden, gibt es hier links einfach mal einen eindruck ohne schnee, aber bestimmt ist das einigen schnee-hassenden menschen auch lieber so. /,-)
an einem anderen tag mussten die lieben flachland-ossis allerdings schwere hürden überwingen. weinheim nennt sich in touri-führern gern die "stadt der zwei burgen". die schönere dieser beiden ist die burgruine windeck. die ist wohl was um die 1000 jahre alt und dürfte allen mittelalter-fans das herz höher schlagen lassen. zunächst mal hieß das aber: rauf da! der blick vom turm der ruine hat denn aber für alle beschwernisse entschädigt. 
 















 
 













